From: magonaus@via.at (Markus Gonaus) Newsgroups: at.usenet Subject: Bincancel Ermittlungen - die Ursache Date: Mon, 05 Oct 1998 00:16:46 GMT Organization: privat Reply-To: magonaus@via.at Message-ID: <36180c8a.1117415@news.via.at> Es war keine Anzeige, sondern eine Sachverhaltsdarstellung, die ich an die Staatsanwaltschaft geschickt habe. Mein Standpunkt ist nach wie vor, dass durch diese Bincancel Schaden verursacht worden ist, und das Fremdcancel ohne Rücksicht auf die Inhalte unverantwortlich ist. Da ich leider eine Woche Offline war, habe ich erst jetzt bemerkt, dass die Staatsanwaltschaft das nicht gleich zu den Akten gelegt hat, sondern prüft. Die Vorerhebung bedeutet noch lange nicht, dass auch Anklage erhoben wird, sondern bloss dass die Staatsanwaltschaft den Vorfall prüft. Ich habe mehrmahls dargelegt, dass ich die Gegenständliche Art des Fremdcancels für unakzeptabel halte, da Information die ich haben wollte vernichtet wurde, und ich mich daher geschädigt fühle. Da Herr Mock sich uneinsichtig zeigte, habe ich mich entschlossen die Staatsanwaltschaft von diesem Vorfall in Kenntnis zu setzen, was zumindest den Effekt hat, dass die Rechtslage dadurch endlich geklärt wird. Markus Markus Gonaus magonaus@via.at [Telefonnummer] [Adresse] An die Staatsanwaltschaft Wien Landesgerichtsstraße 11 1010 Wien Krems, 30.8.98 Sachverhaltsdarstellung Unberechtigter Fremdcancel eines Usenetpostings Am Dienstag den 25.August 1998 hat Herr Christian Mock erreichbar unter der Adresse [entfernt] (email Adresse: cm@tahina.priv.at ) im elektronischen Medium Usenet ein Posting in der Usenetgruppe "at.blackbox.zivildienst" unter dem Titel: "Re: Turnusdienst" geschrieben von Helmut Lichtenegger <zivildienst.info@blackbox.at> gelöscht, und damit wertvolle Information vernichtet. Diese Löschung erfolgte durch eine sogenannte Cancel-Nachricht, die alle Newsserver der Welt dazu veranlasst, das entsprechende Posting zu löschen. Für die Benutzer ist die enthaltene Information vernichtet. Die technischen Spezifikationen des Usenets (RfC 1036) erlauben das Absenden von Cancel-Nachrichten nur dem Urhebern von Postings und dem Systemverantwortlichen des Ursprungssystems. Entsprechend prüfen die Newsserver die Headerzeilen (automatisch generierte Kopfzeilen in denen technische Information über das Posting codiert ist) darauf, ob eine Cancel-Nachricht von einer berechtigten Person stammt. Um diesen Prüfmechanismus zu umgehen hat Herr Mock in den entsprechenden Headerzeilen eine fremde Identität vortäuschen müssen. Er hat jedoch andere Daten in den Header eingefügt, anhand derer maschinell erkennbar wäre, dass diese vorgetäuschte Identität nicht echt ist. Üblicherweise sind die Server jedoch standardmäßig so konfiguriert, dass sie nicht nach solchen Zusatzzeilen, die technisch ohne Belang sind suchen. Vor allem haben die Benutzer der entsprechenden Newsserver auf die Konfiguration dieser keinerlei Einfluss. Die Newsgroup aus der dieses Posting gelöscht wurde basiert im Wesentlichen auf einem unentgeltlichen zur Verfügungstellen von Beratungsdienstleistungen auf gegenseitiger Basis. Die gelöschte Information beinhaltete dem Vernehmen nach u.A. Zitate aus für den Zivildiener relevanten Gesetzestexten respektive Ratgeberliteratur. Der Wert eines solchen Postings entspricht erfahrungsgemäß einer halben Arbeitsstunde. Und die Information ist dadurch nicht nur für den ursprünglichen Fragesteller, sondern auch für alle anderen Teilnehmer des Netzes vernichtet, die von der Information ebenfalls profitieren hätten können. Aufgrund des oben geschilderten Sachverhaltes ersuche ich die p.t. Staatsanwaltschaft zu prüfen, ob der geschilderte Vorfall eine Verletzung des § 126a Strafgesetzbuch (Datenbeschädigung) oder einer anderen Rechtsnorm darstellt, und gegebenenfalls entsprechende Schritte einzuleiten. Markus Gonaus