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eigentlich fahr ich ja nicht erst seit gestern einspurig; mit 15 oder so hatt ich mein erstes moped, mit 18 eine wunderbare lambretta 150Li, BJ 1960, die mir dann leider gestohlen wurde, und als erstes richtiges motorrad eine 1977er honda CB500Four K2, mit der ich dann fast 10 jahre unterwegs war, bis sie mir 1998 unterm hintern weggerostet ist.

der bock

IMGP1279.JPG (photo von reini)

2005 war's an der zeit, mir wieder einen bock zuzulegen. das erste radl, das ich nach 7 jahren abstinenz gefahren bin, war eine ZZR 1100, und auf der hab ich mich garnicht wohlgefühlt. nach einigem lesen und schauen und fragen hab ich mir eine kawa ZRX eingebildet, nachdem mir versichert wurde, daß man unter einem liter hubraum heutzutage nichteinmal mehr semmeln holen kann. also auf 1000ps.at geschaut, probegefahren, sofort wohlgefühlt und gekauft: BJ '99, 40000km.

inzwischen (nach etwas über einem jahr) sind 17000km mehr drauf, kein schwächeln zu bemerken (die CB500 hatte mit der laufleistung schon einen getriebschaden hinter sich und neben dem rostproblem dann auch einen komplett ausgeleierten motor).

an an- und umbauten gibt's nicht viel, die ZRX ist fast vollständig original (weil der vorbesitzer eine §57-überprüfung hatte), ein scott-oiler ist dran und der sitz ist um ein paar cm aufgepolstert, was die knie bei meiner größe angenehm entlastet.

die touren

da sind natürlich einerseits die runden in der näheren und ferneren wiener umgebung -- vor allem richtung süden, kalte kuchl, mariazell, oder birkfeld und umgebung, oder das südliche burgenland; hauptsächlich mit den leuten aus afm oder einigen (ex-) kollegen.

dann, damit's nicht fad wird, hie und da weitere reisen:

südtirol, juni 2006

über ein langes wochenende, donnerstag bis sonntag, nach südtirol, mit der prämisse, auch die an- und abreise interessant zu gestalten. ich war allein unterwegs.

anreise: das übliche bis hinter die wildalpen, dann gesäuse, kaiserau (herzlichen dank an den navigator für diesen tip!), ennstal (faaaad), sölkpaß (geil), turracher höhe, nockalmstraße (geil und die 7 EUR wert, landschaftlich und fahrerisch), drautal (faaad), lienz, staller sattel, furkelpaß (nett), dann falsch abgebogen und das würzjoch ausgelassen, brennerstaatsstraße, saubach, ritten; 760 km, fast 14 stunden.

freitag: richtung meran auf der schnellstraße, bei nals ab, über tisens nach lana (zahlt sich aus), wieder schnellstraße bis meran, vinschgau (wie schon in meiner kindheit: eine ewige kolonne an wohnmobilen, wohnwägen, und nix geht weiter), stilfser joch, dort in kehre nr 4 (die zählen von oben) den bock umfallen lassen (weil gegenverkehr und patschert angestellt; mensch und maschine OK, bis auf kratzer in auspuff und ego), gavia (arg, wo die leute straßen hinbauen), tonale, gampen, meran, über hafling nach jenesien, bozen, ritten. 380 km, 9 std.

stilfserjoch, kehre 4 stilfserjoch

samstag: eggental, karerpaß, sellajoch, grödnerjoch, campolongo, falzarego, passo valparola, campolongo, pordoi, und weil's so geil war, nochmal sella, grödnerjoch, campolongo, pordoi, zurück über karerpaß, niger und tiers; und zum schluß noch einen kleinen regenguß derwischt. 305 km, 8 std.

heimreise: oberinn, wangen, sarntal, penserjoch, pustertal (fast so schlimm wie vinschgau), lienz, iselsberg, mölltal (die bessere alternative zum drautal: fast nix los, wenig speedlimits, halbwegs kurvig), spittal (dort das hirn ausgeschaltet und gedacht "da fahrma nicht durch den ort durch, sondern einen sprung über die tauernautobahn". tja, heimreisewelle + baustelle = stau), innerkrems, schönfeld (ja, schön!), B96 (auch brauchbar), sölkpaß, admont, gesäuse, wildalpen, den rest kennma eh. 718 km, 13 std.

schönfeld

fazit: fast zuviel des guten; an einem tag nach südtirol artet in streß aus, leiwander wärs sicher, sich 2 tage zeit zu nehmen.

wie erwartet, irrsinnig viel los bei den klassikern (stilfserjoch, sellarunde), alles andere war zwar nicht einsam, aber erträglich. viele piffer mit schwarz-rot-goldener fahne am moped (ist das wegen der WM, oder wollen die einfach mitteilen "bin piffer, kassier mich ab und haß mich"?).

südtirol, september 2006

weil's im juni so schön war, gleich nochmal, diesmal in begleitung: hubsi, reini, babsi, judge, mischa, phil.

also freitag mittags auf die dosenbahn geworfen und einmal bis judenburg dort geblieben. dann durch die schöne st. eiermark zur tauernautobahn, durch den tunnel (zu teuer, zu stinkig, zu fad) und nach spittal, und übern kreuzbergsattel nach tröpolach, übernachtung im gasthof winkler.

am samstag weiter übers naßfeld, pontebba, val aupa, tolmezzo, val pesarina, passo tre croci, falzarego, pordoi, karerpaß nach welschnofen ins hotel. dort treffen dann irgendwann reini und babsi mit dem bus ein, und wir machen uns übers erste feine abendmenü her.

der rest der woche ist routenmäßig in der erinnerung etwas verworren, weil man keine beta-firmware im GPS verwenden sollte, wenn man wert auf seine tracklogs legt, und weil wir dem reini nachgefahren sind, der seine sache sehr gut gemacht hat. jedenfalls waren gustostückerln wie manghen, foppa, giau, stilfserjoch, penser, jaufen, und eine menge kleiner straßerln mit wenig verkehr dabei -- wenn man sich von den hauptverkehrs- und tourismus-routen fernhält, ist dort nix los, zumindest keine busse und laster, sondern nur wenige eingeborene dosen, die sich brav rechts halten und überholen lassen.

neben den straßen und völlereien berichtenswert: judge und mischa sind einen tag später aufgetaucht, auch mit dem bus, und der onkel phil dann auch noch, mit dem tricker. ein paar schraubereien in der hotelgarage, u.a. meine vorderen bremsbeläge, bei denen grad noch belag draufwar (aber die ostseite vom stilfserjoch ist bergab auch allein mit der hinterbremse zu schaffen). besichtigung des weltkriegsmuseums am valparola und der stellungen oben am lagazuoi, wo sich österreicher und italiener im 1. WK damit beschäftigt haben, stollen in den berg zu graben, stücke davon abzusprengen und sich gegenseitig umzubringen, wenn sie nicht vorher vom winter auf 2800m höhe umgebracht wurden; arg und sehenswert, und wenn man festes schuhwerk, baustellenhelm und taschenlampe mithat, kann man einige dieser stollen auch begehen.

stolleneingang am lagazuoi

das wetter war bis zum donnerstag trocken, am freitag dafür ordentlich naß, also hab ich beschlossen, den ziemlich bedienten hinterreifen doch zu ersetzen, was trotz der kassandrarufe ("350,- für einen hinterreifen in südtirol!") um 200,- für einen diablo strada inkl montage recht erträglich und schnell gegangen ist. zum reifeneinschwuchteln auf den ritten, kaffee mit der familie, und beim runterfahren festgestellt, daß die straßenmeisterei schon damit beschäftigt war, schotter und steinbrocken von der straße zu räumen, noch während des regens -- so ghört des!

abendstimmung

nachdem der phil schon am freitag wieder naß werden und heimfahren wollte, war dann am samstag allgemeine abreise, die luxusgeschöpfe mit ihren bussen, die hubsi und ich auf zwei rädern; für südtirol war erst für den nachmittag regen angesagt, die straßen waren aber immer noch großteils naß; also karerpaß, pordoi, falzarego, cortina, valle di cadore, passo della mauria, tolmezzo und ab zum plöckenpaß; kaum war der in sicht, fings an zu tröpfeln, und nachdem noch ein paar kilometer vor uns lagen, hab ich mich gleich ins regengewand geworfen. das war auch gscheit, weil wir auf dem plöcken in schönen ausdauernden landregen gekommen sind, der uns durchs gailtal, über die südautobahn bis irgendwo in die steiermark verfolgt hat. irgendwann so um 21h waren wir dann wieder in wien, und erstaunlicherweise hat meine kombi dichtgehalten.

meine photos sind noch nicht online, aber reinis